Arbeitsplatzbezogene Muskeloskeletale Rehabilitation (ABMR) am ZaR Münster

Was ist ABMR?

Die Arbeitsplatzbezogene muskuloskeltale Rehabilitation ist eine von der Deutschen Unfallversicherung konzeptionierte Rehabilitationsform. Diese stellt die berufsspezifischen Aspekte innerhalb einer medizinischen Rehabilitation von Arbeitsunfällen in den Vordergrund. Es ist daher eine Therapieform, die sich speziell an die Gegebenheiten des Arbeitsplatzes orientiert und Sie wieder an Zwangshaltungen und Gewichtsbelastung während der Arbeit heranführt. Die ABMR stellt somit eine Schnittstelle zwischen der medizinischen Rehabilitation und der beruflichen Rehabilitation dar.

Folgende Inhalte können Sie in einer ABMR erwarten:

  • Angelehnt an Verfahren der berufsgenossenschaftlichen stationären Weiterbehandlung (BGSW) oder erweiterten ambulanten Physiotherapie (EAP) mit Therapieinhalten wie medizinische Trainingstherapie (MTT), Krankengymnastik (KG) und physikalische Therapie (PT)
  • Ergotherapie
  • Workhardening
  • Arbeitssimulationstraining
  • Praxistraining

Zielgruppen

Die ABMR ist ausgerichtet auf Patient*innen mit muskuloskeltalen Verletzungen und körperlichen beanspruchenden Tätigkeiten. Auch Patient*innen mit einem Schädel-Hirn-Traumata oder Traumabewältigungsstörungen können mit einer ABMR gut konditioniert werden.

Weitere Zielgruppen der ABMR sind:

  • Menschen die körperlich arbeiten
  • Menschen mit spezifischen körperlichen Arbeitsbelastungen (einseitig monoton und/oder körperlich beanspruchende Tätigkeiten) im Bereich der verletzten Körperregion
  • Patienten*innen  mit einer Erst-Arbeitsunfähigkeitsprognose > 112 Tagen (16 Wochen)
  • Patienten*innen bei denen eine betriebliche Arbeitsbelastungserprobung nicht möglich ist
  • Bei fortgeschrittenen Heilverfahren, so dass das Erreichen der Arbeitsfähigkeit abzusehen ist

Der Ablauf:

Nach der ärztlichen und therapeutischen Eingangsuntersuchung sowie der Selbsteinschätzung und der Erstellung eines beruflichen Tätigkeitsprofils wird ein Screening-Test durchgeführt. Dieser Test dient der Ermittlung kritischer Arbeitsplatzanforderungen mithilfe eines FCE-Systems (Functional Capacity Evaluation). Der Belastungstest wird am Ende der Rehabilitation und gegebenenfalls während des Verlaufs wiederholt, um die Belastungsfähigkeit im Hinblick auf die beruflichen Anforderungen abzugleichen. Bei Bedarf kann auch ein Praxistraining am Arbeitsplatz durchgeführt werden.

Um an einer Arbeitsplatzbezogenen Medizinisch-Beruflichen Rehabilitation (ABMR) teilnehmen zu können, müssen bestimmte Voraussetzungen erfüllt sein. Es muss eine Grundbelastungsfähigkeit vorhanden sein, um mindestens 3 Stunden täglich arbeiten zu können. Zudem muss eine stabile Übungsfähigkeit gegeben sein. Darüber hinaus ist eine positive Rehabilitationsprognose erforderlich, die eine Arbeitsfähigkeit in den nächsten 4 Wochen vorhersagt. Aus diesem Grund kann eine Kombination aus einer stationären Weiterbehandlung durch die Berufsgenossenschaft oder einer erweiterten ambulanten Physiotherapie sinnvoll sein

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